Upcycling Mode kaufen – Die besten Online-Shops & Marken

Definition: Was ist Upcycling Fashion?

Upcycling Mode ist Bestandteil eines neuen Konsummusters, das immer mehr Anhänger findet. Im Großen geht es darum, die Belange von Klima und Umwelt in den Vordergrund zu rücken und wahllos einkaufen, was immer einem in die Quere kommt, aus seinem Repertoire zu streichen.

Kommt dann noch das Wort Upcycling hinzu, geht es konkret darum, die (endlichen) Ressourcen unseres Planeten zu schützen, indem man bereits existierende Gegenstände und Materialien aufwertet, umfunktioniert und ihnen so ein neues grünes Leben schenkt.

Mit Blick auf Kleidung & Accessoires bedeutet das: Nicht extra neue Garne, Stoffe, Knöpfe, Reißverschlüsse, Pailletten, Strasssteine & Co. produzieren, sondern Materialien nutzen, die bereits im Umlauf sind –> Kreislaufwirtschaft.
Davon ist weltweit nämlich so viel vorhanden, dass man theoretisch gar nichts neues herstellen müsste. Klingt komisch, ist aber wahr! Ein Blick in deinen Kleiderschrank würde dies sicher bestätigen. Schätzungen zufolge befinden sich allein in Deutschlands Schränken über 5 Milliarden Teile (Socken und Unterwäsche ausgenommen). Das macht fast 100 Kleidungsstücke pro Kopf.

Aber wie gesagt, das ist nur Theorie und die blanken Zahlen verhindern nicht, dass Maschinen und Förderbänder weiter rattern. Neu zu produzieren ist häufig sogar billiger als Vorhandenes aufzuwerten und ein Großteil der Verbraucher wünscht sich nun einmal Nagelneues in Hülle und Fülle. Allein aus diesen beiden Gründen wird der Strom aus Stoffen und Garnen nicht gänzlich abreißen.

blonde Frau in einem Ankleidezimmer
Jeder Deutsche hat im Schnitt 95 Kleidungsstücke im Schrank. Vieles davon wird nie oder nur selten angezogen.

Doch die Gegenbewegung ist angerollt und gewinnt an Fahrt. Am deutlichsten sieht man es an der Zunahme von ganz neuen Modemarken, die ausschließlich Upcycling-Kleidung & -Accessoires anbieten. Und auch viele der alten Hasen im Modebusiness stehen nicht still. H&M, Asos, Weekday und wie sie nicht alle heißen – Sie vertreiben immer mehr Teile, die entweder komplett oder zumindest teilweise aus recycelten Materialien bestehen. Zusätzlich haben einige der großen Brands in ihren Filialen Sammelstellen für Altkleidung eingerichtet und bedanken sich bei Abgabe einer bestimmten Menge mit Rabatten und anderen Goodies.

Und was sich hinter den Kulissen tut, ist eigentlich noch viel wichtiger. Denn die Materialien müssen schließlich irgendwo und von irgendwem gesammelt und aufbereitet werden. In diesem Bereich entwickelt sich eine ganz neue Infrastruktur aus Unternehmen, Prozessen und Innovationen.

Welche Materialien werden genutzt und wo kommen diese her?

Es gibt für Unternehmen mehrere Möglichkeiten, an ungenutzte Stoffe & Co. zu kommen. Wie oben bereits aufgeführt, sammeln manche Modefirmen getragene Kleidung direkt bei ihrer Kundschaft ein. Andere schlagen bei Überproduktionen zu und kaufen haufenweise Teile, die sonst in der Verbrennungsanlage landen würden. Dasselbe Schicksal würden ohne Upcycling-Verfechter häufig Farb- und Musterproben erleiden.

Außerdem stehen im ganzen Land verteilt Altkleidercontainer herum. Wo die Reise für die Klamotten hingeht, entscheiden Qualität und Anbieter. In manchen Fällen werden die Kleidungsstücke aufbereitet und in Second Hand Shops verkauft. Reicht die Qualität hierfür nicht aus, kann ein weiterer Teil zu neuem Garn verarbeitet werden.

Und auch ganz schnöder Plastikmüll, der zum Beispiel in den Flüssen und Meeren herumschwimmt, eignet sich als Basis für synthetische Recyclinggarne –> doppelt gut für Klima und Umwelt. Und schick noch dazu! Zu sehen etwa bei den Bikinis des Labels Josea Surfwear, die in ihrem früheren Leben Fischernetze waren.

bunt gemusterte Stoffe
Immer mehr Firmen benutzen ausrangierte Farb- und Musterproben für die Herstellung neuer Kleidungsstücke.

Im Bereich Accessoires sind es zum Beispiel beschädigte LKW-Planen, Segel, Zementsäcke oder ausgediente Anschnallgurte, die kreative Köpfe zu stylischen, individuellen Taschen ummodeln. Hüte und Mützen lassen sich aus alten Kaffeesäcken fertigen und aus den kunterbunten Nespresso-Kapseln können sogar geschickte Laien eine Statement-Kette zaubern.

Die Vielfalt der Materialien und wie diese ihren Weg zu den Produzenten finden, ist weitaus diverser, als an dieser Stelle aufgezeigt werden kann. Es sollte jedoch schon jetzt klar geworden sein, dass sich mit vermeintlichem Müll häufig viel mehr anstellen lässt, als ihn einfach in die Tonne zu werfen. Dass dem so ist, wirst du im Laufe dieses Artikels immer wieder feststellen können.

Dass Upcycling nicht nur mit Kleidungsstücken und Taschen, sondern natürlich auch mit Schuhen klappt, kannst du übrigens u. a. hier nachlesen. Dort begegnen dir eine Reihe von coolen Labels, die ihre angesagten Sneaker aus alten PET-Flaschen und anderem Plastik-Unrat herstellen.

Unterschied zwischen Downcycling, Recycling- und Upcycling-Mode?

Der Unterschied zwischen Down- und Upcycling im Fashionbereich ist am deutlichsten und lässt sich an einem einfachen Beispiel veranschaulichen: Wir haben ein altes T-Shirt, das schon etwas verblichen, aber noch funktionsfähig ist. Beim Downcycling würde man es zu einem Putzlappen oder zu Malervlies verarbeiten (Wertminderung), im Sinne des Upcyclings färbt man es neu und bestickt es mit Pailletten (Wertsteigerung).

Beim Recycling bleibt der Wert des Gegenstandes gleich. Somit könntest du das Shirt einem Freund schenken, der es gerne noch tragen würde oder zu einer Baumwolltasche umgestalten.

Recyclingzeichen aus Stoffen vor gelbem Hintergrund

So ist ein etwa die Theorie. In der Praxis wird zwischen Up- und Recycling Fashion jedoch nicht immer klar unterschieden. Muss es ja auch gar nicht. Denn der Wert eines wiederaufbereitenden oder umgestalteten Kleidungsstücks ist nicht immer klar zu definieren und liegt häufig im Auge des Betrachters. Wichtig ist, Materialien im Kreislauf zu führen und ihren Wert so lange es geht hochzuhalten und sie erst ein letzter Konsequenz zu einem Lappen oder ähnlichem enden zu lassen –> Kaskadennutzung.

Warum das Ganze? Klima & Umwelt schützen – Das wichtigste auf einen Blick.

Wir haben es weiter oben schon einmal anklingen lassen. Fast Fashion und alles, was damit einhergeht, schadet Umwelt, Klima und Natur erheblich. Die Gier nach immer neuen Billig-Klamotten, obwohl sich die Kleiderstange schon durchbiegt, hinterlässt deutliche Spuren.
Auch das Up- und Recycling vom Kleidung geht an Klima und Umwelt nicht spurlos vorbei. Dennoch ist die Primärproduktion deutlich ressourcenintensiver mit all seinen Folgen.

Zu den negativen Auswirkungen zählen vor allem diese:

  • Der Anbau von Baumwolle verschlingt sehr viel Wasser. Allein für ein Damenshirt in der Größe M sind es mehr als 4.000 Liter.
  • Die Baumwollaufzucht geht mit einem hohen Pestizid- und Herbizideinsatz einher. Darunter leidet nicht nur die Bodenqualität, sondern auch die Artenvielfalt. Wie schlecht es um die Biodiversität steht, kannst du detailliert und gut aufbereitet auf dieser Themenseite des Bundesumweltministeriums (BMU) nachlesen.
  • Greift man auf synthetische Stoffe zurück, hat man es mit Kunstfasern zu tun, die bei jedem Waschgang Mikroplastik freisetzen, welches Flora, Fauna und eventuell sogar uns Menschen Schaden zufügen kann. Hinzu kommt, dass die Garne auf Erdöl basieren, welches kompliziert, kostspielig und weit entfernt von Deutschland gewonnen wird.
  • Gerade Fast-Fashion-Teile werden zudem meist mit erdölbasierten Farben und anderen giftigen Bleichmitteln behandelt, die beim Waschen nicht nur der Umwelt, sondern unter Umständen auch die Arbeiter schädigen können. Gefahren lauern zudem bei der Ledergerbung, die leider immer noch viel zu häufig mit giftigen Salzen in Schwellen- und Entwicklungsländern durchgeführt wird.
  • Das Klamotten-Business ist unglaublich energieintensiv: In den Fabriken laufen Maschinen rund um die Uhr, Lastwagen und Containerschiffe karren Rohstoffe und Fertiges in Plastik um den ganzen Globus, Waschsalons bügeln und bedampfen. Kurzum: Es brummt an allen Ecken und Enden. Da wundert es nicht, dass die Textilindustrie für etwa 10 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Das ist mehr als der Ausstoß von Luft- und Schifffahrt zusammen.[1]

10 coole Upcycling-Modemarken (viele aus Deutschland)

Es gibt eine Reihe von tollen Fashionlabels, die entweder ausschließlich oder zumindest teilweise Upcycling-Kleidung und -Accessoires anbieten. Darunter finden sich vor allem kleinere Brands, die noch nicht in den einschlägigen Fußgängerzonen von Berlin, München oder Wien vertreten sind. Vereinzelt jedoch auch bekannte Designer-Labels, die dem Upcycling zum Beispiel eine komplette Kollektion widmen (z. B. Viktor & Rolf).

Dies sind unsere TOP 10 aus dem Streetwear-Bereich:

  • Aluc
  • Benu Berlin
  • Elephbo
  • Frau Schröder
  • Globe Hope
  • MILCH
  • Reclothings
  • Reet Aus
  • Zick+Zack
  • Zirkeltraining

Die besten Shops für Upcycling Kleidung & Accessoires

In Großstädten gibt es immer mehr kleine Läden, die sich auf Upcycling-Mode und -Accessoires spezialisiert haben. In Berlin ist das z. B. der Store Cross Couture, in Köln das Geschäft Iris von Sperrmüller.

Online ist die Auswahl ist die Auswahl noch ein bisschen größer. Folgende Shops im Netz können wir dir empfehlen:

DIY: Upcycling Mode selber machen – 3 einfache Ideen mit Videoanleitung

Upcycling muss aber gar nicht immer im großen Stil und superprofessionell ablaufen. Du kannst auch einfach selbst Hand anlegen, um deinen abgetragenen Klamotten neuen Charme zu verleihen. Eine Prise Geschick und Kreativität machen es leichter, aber es geht auch ganz unkreativ mit einem einer Step-by-step-Anleitungen, die du strikt befolgst.

Wir haben für dich drei DIY-Upcycling-Ideen für Dummies rausgesucht, die von unserem Tam selbst ausprobiert und als easy to handle eingestuft wurden.

Makramee Shirt selbst machen

Makramee & Boho ist nicht nur der absolute Trend in Sachen Inneneinrichtung, sondern auch bei Klamotten super angesagt. Fransen, Perlen und Bommeln verleihen jedem Outfit einen leichten, verspielten Touch.

In diesem Video zeigt dir Linda, wie du zwei Normalo-Shirts in ein aufregendes Makramee-Teil verwandeln kannst. Was du dafür brauchst? Eine Schere, mehr nicht.

Alte Jeans mit Ösen und Schnüren aufwerten

Deine alte Jeans ist noch vollkommen ok, aber irgendwie ödet dich ihr Look an? Dann besorge dir ein Set mit Ösen, ein cooles Band und verleihe deiner lahmen Hose mit ein paar Handgriffen ein Fresh-up. Wie das geht, erfährt du in diesem Video.

Haarband aus alten Strumpfhosen herstellen

Haarbänder & Haarreifen sind auf dem Trend-Barometer in den letzten Jahre steil nach oben geschossen. Gut so, denn damit lässt sich jeder Bad-Hair-Day easy überstehen. Und das Beste: Du musst dir die kleinen Retter gar nicht kaufen, sondern kannst sie relativ simpel aus kaputten Strumpfhosen herstellen. Melissa erklärt dir in diesem Video, wie das geht.

 

 

[1] https://www.ellenmacarthurfoundation.org/assets/downloads/publications/A-New-Textiles-Economy_Full-Report_Updated_1-12-17.pdf

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